Guten morgen. Es regnet. Philipp und Anna packen ihre Sachen schnell zusammen als der Regen eine kurze Pause einlegt. Sie legen den schlafenden Anton in seinen Kindersitz und fahren ein letztes mal an den hochgewachsenen Nadelwäldern und den glasklaren Bächen, die zu hauf in den Wäldern die Hänge hinuter sprudeln, vorbei. Die dunklen Kiefern und Fichten wechseln sich mit hellgrünen Lerchen ab und formen ein fleckiges Mosaik aus verschiedenen Grüntönen. Sie entdecken weiße Wasserfälle, die die Bergwände tief hinunter fallen. Es ist nochmal eine wunderschöne kurvige Fahrt durch die Berge trotz des bewölkten Himmels und der vereinzelten Niederschläge, die mit voller Wucht aus den Wolken hinunter auf die Erde und ihr Autodach brasseln.

Anna ist motiviert trotz schlechten Wetters die Drohne fliegen zu lassen um eventuell ein Foto vom Farbenspiel der weiten Nadelwälder, von denen sie so fasziniert ist, zu schießen. Philipp ist leicht davon zu überzeugen denn er möchte unbedingt mit der Drohne fliegen. Ein Parkplatz hinter Sappada bietet ihnen eine Möglichkeit, die sie sofort ergreifen. Leider schlägt der Versuch fehl, da die Drohne ein Systemupdate braucht um gestartet werden zu können. Ohne Internet ein Ding der Unmöglichkeit. Tja, das ist sie die Technik von heute: kompliziert und unflexibel. Nagut, weitergehts denn es tröpfelt eh schon wieder.

Unterwegs halten sie mehrmals an, da Anton quengelt und aufs Töpfchen muss. Die Stadt Udine kündigt sich lange im vorraus an. Seit sie im Tal sind fahren sie an Industriehallen, Unternehmen und Werbetafeln vorbei. Italienische Firmen reihen sich an Aldi, Lidle und co. Im Zentrum angekommen, versuchen sie ein weiteres mal das Fahrrad loszuwerden. Der Decathlon kann ihnen zwar nicht weiterhelfen, bietet aber dafür freies Internet. Zack ist das Fahrrad vergessen und beide sitzen im Bus, kreieren ihren Reiseblog, veröffentlichen die ersten Beiträge mit Fotos und versuchen die Drohne mit einem neuen Update auszustatten. Anna tippt und bearbeitet die Seite bis in den Abend hinein. Sie schaffen es nur noch bis zu einem in der Nähe liegenden Friedhof, wo ein Feld angrenzt. Auf dem Weg zwischen der Friedhofmauer und dem Feld parken sie ihren Bus, essen Abendbrot und gehen schlafen.