„Die Landschaft ist so anders im Vergleich zum Sutjeska National Park“, murmelt Philipp während der Fahrt aber „auch wahnsinnig schön“, erwidert Anna staunend. Sie sind bereits durch unbeleuchtete und enge Natursteintunnel gefahren, und haben grandiose Aussichten auf den Stausee und das Tal genossen.

Nun sind sie oben angekommen und fahren über eine Ebene mit bunten Wildblumenwiesen. Davon gab es auf ihrer Reise ja schon einige aber diese hier sind noch farbenprächtiger. Blumen mit violetten, pinken, gelben, weißen und dunkelblauen Blüten breiten sich über die grünen Hügel aus und verwandeln die Landschaft in ein wunderschönes Farbenspiel vor einem hellblauen Himmel mit weißen sich aufbauschenden Kumuluswolken.

Umso tiefer sie in den Park vordringen, desto höher und schroffer werden die Berge. Grau und nackt tauchen vor ihren Augen die vertikal aufgestellten Felsschichten auf. Enge Kurven auf einer schmalen Straße verlangen viel Konzentration und ein sehr langsames Tempo.

Auf knapp 1900 Metern parken sie ihr Auto da sie wandern gehen wollen. Es ist windig, kalt und dunkle Wolken zeigen sich am Horizont. Sie gehen für ein kurzes Stück bergauf und drehen wieder um. Zum Glück. Denn kurz nach dem sie am Bus angekommen sind, beginnt der Regen. Sobald Anton eingeschlafen ist, fahren sie weiter mit der Chance dem Regen zu entkommen. In Zabljak gehen sie einkaufen und eine Ortschaft weiter campen sie in Ivan Do. Der Abend ist regnerisch und zu ihrem Bedauern tröpfelt es immer noch in ihrem Bus von der Decke obwohl Philipp schon zwei Mal eine weitere Silikonschicht über das Loch verschmiert hat. Na gut, auf ein drittes.