Es ist neblig, wolkenverhangen und nieselt unaufhörlich. Immer noch. Sie checken den Wetterbericht: 90% Regenwahrscheinlichkeit und 15 Grad für die nächsten Tage. Ach mist. Im Süden an der Küste ist besseres Wetter. Na dann auf nach Montenegro nach Herceg Novi. Am südlichen Ausgang des National Parks ändert sich die Landschaft. Die hohen Bäume machen Platz für eine Busch- und Strauchlandschaft. In Bileća kommen sie an einem riesigen Stausee vorbei. In Trebinje finden sie einen hervorragenden Obst- und Gemüseladen wo sie ihr gesamtes bosnisches Geld lassen und sich reich eindecken. Die Ladenbesitzerin und eine Kundin sind hin und hergerissen von Anton und überfordern ihn maßlos mit ihren Babygeräuschen und ihrer Zuneigung. Er hält sich wacker. Es ist wundervoll mit anzusehen wie sie auf ihn zugehen und wie glücklich er sie für diesen kurzen Moment macht und das mit seiner bloßen Anwesenheit. Noch einige Kilometer bis sie die Grenze überqueren und die wunderschöne Bucht von Kotor von oben überblicken können. Ein paar Kurven weiter landen sie in Herceg Novi wo sie zwei Campingplätze anschauen. Der erste ist wild, rustikal, voller Bäume auf steilen Terrain. Jeder Platz ist ausgestattet mit kaputten Stühlen und alten Tischen. Es gibt offene Toilette so dass man während des Geschäfts in den Himmel schauen kann, und dazu tausende Mücken, die Philipp innerhalb weniger Minuten mehrere ein Eurostück große Stiche zufügen. „Ich kann nicht hier bleiben. Ich werde total zerstochen.“, wütet er. Der zweite Campingplatz ist eine andere Welt: aufgeräumt, gepflegt, die Pflanzen wurde sorgfältig und mit Bedacht angelegt, die Sanitärenanlagen sind kleine geschlossene und dunkle Räume. Es gibt weniger Mücken. „Hier fühl ich mich wohl. Wir können bleiben.“, äußert Philipp zufrieden.