Mit einem wunderschönen Blick auf den Bled See, verbringen sie den Nachmittag am Bahnhof bis sie freundlich darauf hingewiesen werden, dass sie bitte keine weitere Nacht hier übernachten dürfen. Kein Problem. Sie hatten eh vor weiterzufahren. Nämlich zu den nahegelegenen Vintgar Wasserfällen. Das erste Hindernis lässt nicht lange auf sich warten – eine Baustelle. Sie müssten einen weiten Umweg fahren um auf die Hauptstraße zu gelangen. Anna sieht ein Auto wie es die Baustelle über ein anderes Grundstück umfährt. Sie versuchen ihr Glück. Bei dem Versuch um die Ecke zu fahren, schrammen sie mit dem Bus an einem Vorfahrtsschild entlang und laufen Gefahr sich im Schotter festzufahren. Sie schwitzen. Zum Glück verzieht Anton keine Miene und verhält sich ruhig. Sonst wäre der Stressbalken in die Höhe geschossen. Ohne die Hilfe eines netten Mannes, hätte sie wohl ziemlich blöd aus der Wäsche geschaut.
Der Weg zu den Wasserfällen führt an kleinen Ortschaften vorbei und wird schmaller umso näher sie den Wasserfällen kommen. Das muss ein Geheimtipp sein! Pusteblume. Der Parkplatz ist voll, es regnet und außerdem ist es nicht erlaubt zwischen 22 und 6 Uhr zu parken. Hier können sie also nicht bleiben. Sie fahren zurück nach Bled und weiter nach Bohinj, wo es einen weiteren See gibt, der angeblich nicht so touristisch sein soll wie der Bled See. Direkt am See tummeln sich allerdings Fußgänger, Fahrradfahrer fahren sich über den Haufen, Unterkünfte und Imbissbuden reihen sich aneinander, und auf den Parkplätzen müssen die Besucher Zeituhren benutzen und Gebühren zahlen. Hier wild zu campen ist unmöglich. Es ziehen dunkle Wolken über die Berge hinuter zum See, Wind kommt auf und bringt die Äste der Bäume in Bewegung und bald darauf stürzen schwere hagelgroße Regentropfen zu Boden. Platsch. Platsch. Sie kehren um und biegen hinter einer Brücke links ab, wo sie einen kleinen Parkplatz oberhalb eines Flusses am Waldrand neben einem Fahrradweg finden. Gute Nacht.