Philipp hat doch keine Lust sich Sarajevo anzuschauen. Also fahren sie weiter in Richtung Süden. Bevor sie soweit sind, gehen sie einkaufen und zwar bei DM. Sie haben schon viele DMs in Bosnien gesehen und sind neugierig was es wohl für Produkte gibt. Und wer hätte es gedacht, dieser DM in Sarajevo könnte auch in irgendeiner deutschen Stadt stehen. Nur ein Aufkleber auf der Rückseite der Produkte verrät, dass sie das Produkt in Bosnien gekauft haben. Voll gepackt mit Bio-Linsen und co fahren sie in den Sutjeska National Park, den verschiedene Onlineartikel mit dem Yosemite National Park in den USA verglichen haben: „Der Yosemite National Park Europas“, hieß es.
Die Wolken hängen tief in den Bergen und ab und zu regnet es heftig. Naja, immerhin ist es nicht mehr so heiß. Die Straße, die zwischen Sarajevo und dem National Park liegt, lässt trotz schlechten Wetters die wilde Schönheit dieser Gegend und das was sie im Sutjeska National Park erwartet erahnen. Die Straße schlengelt sich schmal durch eine Schlucht. Links und rechts schießen hohe Felswände majestätisch in die Luft. In diesem lichtlosen und grauen Wetter ist der Fluss, der mal links und mal rechts von der Straße fließt, mit seiner leuchtend eisblauen Farbe und weißschäumenden Forwärtsbewegung , der einzige Farbkleks in dieser Landschaft. Sie können die Kälte des Wasser förmlich spüren. Steil bergauf verlassen sie die Schlucht und kommen im National Park an, der so verlassen und vergessen aussieht wie Detroit nach der Automobilkrise ausgesehen haben muss. Leer stehende Hotels, zerfallende Gebäude, aufgerissene und löchrige Straßen. Merkwürdig.
Sie finden einen intakten Campingplatz mit Restaurant, welches frische Mahlzeiten, selbstgebackene Kuchen und ganze Ziegen zubereitet. Es klart ein wenig auf und sie sind guter Hoffnung morgen besseres Wetter zu haben.