Der Titel des Beitrags verrät was den Tag auszeichnet. Na gut, ein bisschen mehr ist dann doch passiert. Sie gehen im mäßig schönen – im Vergleich zum Ohridsee geht das auch nicht anders – Prespasee „baden“: Sie tauchen einmal ihren Kopf unter Wasser und verlassen den schlammigen See wieder. Auf der Fahrt nach Bitola schlafen Anton und Anna. Die Straßen erlauben es Philipp 100 Km/h zu fahren und so erreichen sie Bitola in Lichtgeschwindigkeit. In Bitola gehen sie einkaufen. „Was für ein Supermarkt? Ich bin überfordert. Es gibt alles.“, sagt Anna überwältigt. Von der Masse der Produkte angezogen, geben sie sich dem Konsum maßlos hin und lassen viel Geld im Supermarkt. Dafür haben sie jetzt wieder Nüsse, Kokosmilch, Reismilch, saure Gurken, dunkle Schokolade und mehr. „Ich will noch einen Börek essen“, sagt Philipp, in dessen Mund schon sichtlich das Wasser zusammenläuft. Sie verbringen noch etwas Zeit auf dem Parkplatz des Supermarkts, denn Anna und Anton schlafen schon wieder, und Philipp will noch mehr Börek essen.

Als alle fit und gestärkt sind, fahren sie zum Pelister National Park. Sie fahren durch Dihovo und die Straße bis zum Ende, wo es einen Spielplatz, einen Picknickbereich, ein Café und einen kleinen Skilift gibt. Vier junge Männer stehen auf dem Spielplatz. „Do you have cigarettes?“, fragt der Eine. Philipp verneint die Frage und sagt, dass sie Feuer haben aber keine Zigaretten. Da hat Philipp richtig ein rausgehauen, denkt sich Anna. Die Drei gehen eine Runde und entspannen sich schließlich im Schatten des Cafégebäudes. Mit zwei von den jungen Männern kommen sie ins Gespräch. Wenig später kommt eine kleine Familie an. Sie haben einen 9 Monate alten Sohn. Er heißt Viktor. Vladimir, der Papa von Viktor, spricht sehr gutes Englisch. Anna wundert sich, denn manchmal redet er wie ein Australier. Es stellt sich heraus, dass er mit seinen Eltern und seiner Frau während des Krieges nach Australien ausgewandert ist. Vladimir erzählt viel: Von Pilzen, wilden Kräutern, den Bergen, Mazedoniens Geschichte…Aber eigentlich ist er hier um zum einen der städtischen Hitze zu entfliehen und zum anderen einen Kaffee zu trinken. Nur hat das Café geschlossen obwohl es doch jeden Tag bis 16 Uhr aufhat. „Hmmm….Kaffee, das wäre toll“, sagt Philipp zu Anna. Eine Stunde später steigt der Security Mann steigt aus dem Auto was so eben ankommt und wird sofort von Vladimir angesprochen mit dem Ziel das Kaffeeproblem zu lösen. Zack, stehen zwei Espresso für Anna und Philipp bereit. „My German friends“, ruft der Security Mann und kommt mit Kuchen und Sprudelwasser die Treppe hochgelaufen. Er erzählt von seinem Sohn Philipp und seiner Tochter Anna. „My name is Philipp and this is Anna“, sagt Philipp lachend. Dem Security Mann fallen sichtlich die Augen raus. Sie müssen nichts für den Kaffee zahlen, Kuchen und Sprudelwasser waren auch Geschenke. Sie klären die Schlafsituation und sie dürfen direkt am Café stehen, wo es auch Toiletten gibt.

Sie kochen Bibimbab. „Philipp hier sind Pferde!“, sagt Anna aufgeregt. „Das sind Wildpferde!“, erwidert Philipp. Die Pferde trinken das Wasser, was aus dem Berg sprudelt, und verschwinden ganz leise als ob sie nie da gewesen wären. Als das Essen gerade fertig wird, klopft ein alter Mann an die Seitentür und streckt Anna eine Tüte voll mit selbstgepflückten Blaubeeren entgegen. Philipp und Anna probieren. Der Mann schenkt ihnen die Blaubeeren. Liebevoll lächelt er und zeigt auf Anton. Die Blaubeeren sind für das Baby. Anna und Philipp bedanken sich herzlich. Nach dem Essen parken sie ihr Auto um. Sie waschen windeln, genießen die letzten Minuten im Sonnenlicht mit Anton auf dem Arm und verschwinden im Bus. Und so endet der Tag mit vielen schönen Begegnungen und Unterhaltungen.