Die Tage vergehen. Die kleine Familie wird von einem älteren Ehepaar auf ein Glas Wein und Saft nach Hause eingeladen. Von dem Ehepaar bekommen sie auch einen Mazedonien Reiseführer ausgeliehen. Anna und Philipp lesen über Geographie, Geschichte, Politik und Reiseziele des Landes, in dem sie sich seit ein paar Tagen befinden. Da es W-Lan ausschließlich an der Rezeption gibt, was nur auf ihren Handys funktioniert, verbringen sie auch einige Zeit dort. Mit Anton auf dem Schoß kommt Anna mit einem Mazedonier ins Gespräch, der etwas Deutsch kann und den Campingplatz leitet. Ja, der Campingplatz hat schon bessere Zeiten erlebt und war zu Zeiten Jugoslawiens sehr beliebt und Top in Schuss.

Jeden Morgen sehen sie den glatten hellblau leuchtenden Ohridsee aus ihrem Bus. Er ist so blau wie der Himmel an einem klaren Tag und glasklar, dass Mensch 100 Meter tief schauen kann. Sie gehen schwimmen, springen vom Steg und können zusammen im Wasser toben als Anton von Irena herumgetragen wird. Anton wird von allen Campingplatzgästen mit großen und leuchtenden Augen angeschaut und die Supermarktverkäuferinnen wollen ihn reich mit Schokolade beschenken. Anna lehnt dankend ab und versucht zu erklären, dass er noch nicht selber isst, sondern nur Muttermilch bekommt. Mit Handzeichen ist das leicht anzudeuten.