Nach drei Nächten auf dem wilden Campingplatz in der Nähe der albanischen Grenze wollen sie weiter nach Ohrid und sich einen anderen Campingplatz suchen, auf dem sie Internet haben um ihre neuen Blogeinträge zu veröffentlichen. In der Stadt Ohrid halten sie vor einem Supermarkt und kochen Nudeln. Die vorbeigehenden Fußgänger sind neugierig und werfen einen Blick in den Bus. Dies unauffällig zu tun, gelingt den wenigsten. Auf der Suche nach einem Campingplatz gelangen sie an eine zugemüllte Badestelle mit Bar, die musikalische Klassiker der Neuzeit spielt. Zwei nach Kanada ausgewanderten Bosnier sprechen Anna und Philipp an. Sie unterhalten sich mit dem biertrinkenden Kanadier und seiner übermäßig stark geschminkten Frau über dies und das.

Im Norden der Stadt Ohrid finden sie schließlich einen Campingplatz, der eher einem Jugendcamp und Sportverein ähnelt. Er liegt direkt am Ohridsee, ist mit zwei Basketballplätzen, einer kleinen Bühne und Vereinshäusern ausgestattet. So viele Jugendliche auf einem Haufen, die aufgeregt plaudern, nach Feuer fragen und kreischend ihre Mannschaften bei der Fußballweltmeisterschaft anfeuern, haben Anna und Philipp schon lange nicht mehr gesehen. Noch Stunden nach Ende des Spiels jubeln die aufgestachelten Jugendlichen, schwingen die Fahnen des Gewinnerteams, tanzen auf den Tischen und singen lautstark. Philipp und Anna beobachten das Schauspiel freudig, hoffen aber auch das die Nachtruhe für die 16jährigen Pfadfinder bald beginnt.

Vor diesem Spektakel haben Philipp und Anton bei einem Spaziergang am Ufer des Ohridsees redselige Menschen getroffen. Anna stößt dazu. Eine Frau erzählt ihnen etwas. Ihr Mann berichtet von seinem Segelturn auf dem Ohridsee, auf dem eigentlich kein Wind weht. Eine Brasilianerin mit roten lockigen Haaren kommt mit ihrem einjährigen weißblonden Sohn, den sie auf ihrem Arm trägt, dazu. „Tudo bem?“, schießt es aus Anna heraus. Suellen, der Name der Brasilianerin, hat einen Mazedonier geheiratet und war schon lange nicht mehr in Brasilien. Sie erzählt von ihrem Papa, der bei einem Besuch in Mazedonien auf dem Balkon von Suellens Haus stand und Fotos machte. „Why are you taking pictures? “, fragt Suellen ihn. „I have not seen kids playing on the street. In Brazil kids do not play in public”.