Der Morgen beginnt ruhig. Sie frühstücken, waschen Windeln, spülen ihr Geschirr und warten darauf das Anton einschläft. Mit seinem Mittagsschlaf brechen sie auf. Die Straße ist immer noch nur ok und schwingt sich kurvig durch die Berge. Sobald Anton wach ist, halten sie Ausschau nach einer Parkgelegenheit. Sie halten an einem Guesthouse mit Café. Sie trinken Kaffee und essen Salat mit Käse und Brot, was leider verschimmelt ist. Auch Anton bekommt vom Besitzer etwas: Naturjoghurt und Apfelstückchen.

An einem anderen Tisch sitzt eine Gruppe von Jungs, die ihren selbstgebrannten Schnaps aus kleinen Plastikbechern trinken. Bevor sie fahren, wird Anton von einem der Männer auf den Arm genommen. Und dann weitergereicht zu einem Anderen. Anton findet es lustig, patscht ihnen ins Gesicht und angelt sich die Sonnenbrillen, die sie aufhaben, wie ein kleines Äffchen, was die Leute beklaut. Anna und Philipp beobachten das ganze Spektakel und wundern sich, dass er ihnen keinen einzigen Blick schenkt. Den beiden ist in Poti schon aufgefallen, dass die Georgier noch ein zacken schamloser sind als die Menschen in Südosteuropa. Sie grabbeln Anton im Gesicht herum, kneifen ihn in die Wange, verteilen Küsse und reißen ihn Anna und Philipp schon fast aus den Armen. Es gibt keine Scheu.

Als Anton nach seinem Ausflug wieder bei ihnen ist, fahren sie weiter bis nach Latali. Mestia liegt zwar nur noch wenige Kilometer entfernt aber eine der Wanderungen, die sie machen wollen, beginnt hier. Sie fahren eine Schotterpiste hinein, die ganz schnell richtig schlecht wird und schwierig zu fahren ist. In einer kleinen Gemeinschaft fragen sie zwei in schwarz gekleidete Frauen mit Händen und Füßen ob sie hier eine Nacht bleiben dürfen. Die Kommunikation funktioniert und es ist gar kein Problem. Sie parken ihr Auto unter zwei Bäumen und sind umrundet von Wohnhäusern und Höfen. Leute kommen vorbei, schauen neugierig in den Bus, begrüßen Anton, bieten Kuhmilch, Tee und nach ihrer Meinung das beste Wasser der Welt an. Kühe gesellen sich zu ihnen und Heuschlitten gezogen von zwei Ochsen kommen vorbei.