Sie sind nun schon vier Tage am Beach Veteran, so heißt der Strand mit den vielen Strandbars und -restaurants, in denen sie gutes Essen schlemmen und leckere Limonaden trinken. Inzwischen sind sie bei allen bekannt und dürfen ihre Getränke auch mit zum Bus nehmen. Einen Mojito in der Hängematte zu schlürfen mit dem Blick aufs weite Meer ist schon klasse. Anna informiert sich über ihre Reiseroute in den Iran und stolpert immer mal wieder über den Begriff Carnet de Passage. „Philipp ich glaube wir brauchen ein Carnet de Passage um in den Iran einreisen zu können“, sagt sie nachdenklich. Ein Carnet de Passage ist ein Zolldokument, was Mensch in manchen Ländern bei der Einreise mit dem eigenen Auto als Nachweis, dass das Auto nicht im Land verkauft wird, braucht. Dafür hinterlegt Mensch eine bestimmte Geldsumme als Kaution. Das Carnet de Passage kann nur im Land, wo das Auto registriert ist, und von einem örtlichen Automobilclub – in Deutschland ist das der ADAC – ausgestellt werden. Uuupsi! Dank veralteter Strukturen des ADACs müssen die benötigten Dokumente und der Antrag per Post zugeschickt werden.

Es führt kein Weg daran vorbei. Wenn sie in den Iran wollen, müssen sie sich ein Carnet de Passage besorgen und sich das von ihren Eltern nach Georgien schicken lassen. Denn der ADAC schickt es natürlich nur an eine Deutsche Adresse. Sie füllen den Antrag aus, scannen ihre Dokumente, die sie im Hotel ausdrucken lassen, und fahren zur Post. Dazwischen schließen sie noch eine Auslandskrankenversicherung ab und machen Passfotos für das iranische Visum, was sie auch noch nicht beantragt haben. Als sie bei der Post angekommen sind, ist es 16 Uhr. Die Hotelfrau, bei der sie ihre Dokumente ausgedruckt haben, hatte gesagt, dass die Post 17 Uhr zu macht. Also sind sie noch gut in der Zeit. Sie betreten selbstverständlich den Laden. „Die Frau guckt aber genervt“, denkt sich Anna. Als sie das Schild mit den Öffnungszeiten entdeckt, versteht sie die Frau. Die Post schließt 16 Uhr und sie hatte bereits begonnen den Laden dicht zu machen. Mürrisch erledigt sie noch die Briefe von Anna und Philipp. Nur der kleine Anton, der wie ein Papagei quietscht, kann der Frau ein Lächeln entlocken.

Sie gehen einkaufen, besorgen sich Trinkwasser und fahren zurück zum Beach Veteran. Sie haben viel geschafft und hoffen nun, das alles klappt.