Sie brechen so früh wie möglich aber ohne Stress auf und verabschieden sich von ihrem atemberaubenden Standort. Es geht nach Tbilisi. Eine lange Strecke erwartet sie daher planen sie zwei bis drei Tage dafür ein. Sie müssen den gleichen Weg, den sie gekommen sind, wieder zurück. Nochmal die gleichen Kurven fahren, über die gleichen Bodenwellen schuckeln und die gleichen Löcher umfahren.
Sie schaffen den kurvigen Teil mit einer Pause am gleichen Guesthouse, wo sie schon bei der Hinfahrt gehalten haben. Dieses Mal ist auch die Frau des Hauses anwesend. Sie fängt die kleine Familie bereits am Bus ab und quasselt mal auf Englisch und mal auf Georgisch. Sie nimmt Anton auf den Arm und läuft über die Straße. Anna und Philipp trotten hinter her. Die Frau scheint etwas verrückt zu sein. Bevor sie fahren, macht Anton noch einen kurzen Ausflug in einen Truck. Als er schließlich genug von seinem Ausflug hat – er jault und weint – darf Philipp ihn in den Schlaf schuckeln. Und weiter gehts.
Sie schaffen es bis hinunter ins Tal, wo sie hinter dem Enguri Stausee halten in Jvari an einer Tankstelle halten. Sie tanken. Schon die Tankwärter strahlen als sie Anton wach und grinsend im Sitz sehen. Im Schatten der Bäume neben der Tankstelle machen sie eine lange Pause. Es gibt Toiletten und Menschen, die mit Anton spielen, ihn hochnehmen und wegtragen. Anton werden alle Mitarbeiter vorgestellt und das Areal der Tankstelle gezeigt. Während Philipp windeln wäscht – eine der Putzfrauen hatte Anna einen Ort gezeigt wo sie das erledigen können – sitzt Anna zusammen mit der Putzfrau auf der Mauer und ist Anton frei. Denn wenn Anton nicht von den Männern umhergetragen wird, spielt er bei der netten Frau auf dem Schoß. Als Anton langsam müde wird, nimmt Anna ihn wieder. Sie spült seine Beinchen mit kaltem Wasser aus dem Schlauch ab. Ohjeee, hat sich die Putzfrau wahrscheinlich gedacht als sie das gesehen hat. Sie nimmt Anna mit auf die Toilette, dreht den Wasserhahn am Waschbecken auf, testet die Temperatur und spült es über Antons Beinchen. Anna zieht Antons Hemdchen und Halstuch aus und er bekommt eine ganze Waschung. Die Putzfrau holt eine leere Fanta Flasche, spült sie ein paar Mal mit Wasser aus, füllt sie mit Wasser und schüttet sie über Antons Kopf. Was für ein Gaudi. Anna lacht. Anton auch. Die Putzfrau hat Spaß. Schnell. Schnell. Ab in den Bus und abtrocknen. Und jetzt schlafen. Die Putzfrau steht an der Beifahrertür und schaut traurig durch das Fenster. Ihre Mundwinkel hängen tief als sie sich von der kleinen Familie verabschiedet.
Die Fahrt geht weiter bis zur Ortschaft Dziguri, wo sie am Abasha Fluss übernachten. Unterhalb der Brücke gibt es eine kleine Bar, die den großen Parkplatz mit Blinklichterketten an den Laternen ausgestattet hat. Viele sind an diesem Tag hier und baden im warmen flachen Fluss. Am Abend läuft laute Musik, die Lichter blinken, die Leute trinken, die schweren LKWs brettern über die Brücke und Hunde bellen. Es ist schwülheiß. Sie hatten schon bessere Nächte.