Sie brechen mit der ersten Schlafeinheit von Anton direkt auf und fahren nach Tbilisi. Denn es ist Freitag und sie müssen zur iranischen Botschaft. Es läuft alles ideal. Anton schläft bis sie ihren Bus in einer Parklücke vor der Botschaft parken. Wieder einmal steht eine lange Schlange vor der Botschaft. Sie halten Ausschau nach den hilfreichen Polizisten, die das letzte Mal am Eingang standen. Keiner ist zu sehen. Anna geht vor raus und spricht einen Mann in Uniform, der an der Eingangstür steht, an. Er macht Handbewegung. Ein kleiner Junge steht im Weg. „Can we pass, please?“, fragt Anna. Er schüttelt den Kopf und sagt „No!“. Schnell wird er von Anderen in der Schlange Wartenden Männer zu Recht gewiesen und macht den Weg frei. Die Pässe werden kontrolliert, die Tasche wird in Gewahrsam genommen und sie werden in das Büro geschickt. Diesmal ist der Raum etwas voller als das letzte Mal. Sie werden vorgezogen und erhalten Zettel. Sie werden angewiesen Passbilder mitzubringen, die Zettel auszufüllen und bei der Bank 150 € zu überweisen. Mit den Worten „Come back on Monday“ werden sich herausgeschickt.
Anna versteht das nicht. Sie hat doch schon alles online ausgefüllt und der Botschafter hatte alle Daten in seinem Computer gesehen. Schade, dann wird es doch kein entspannter Tag. Sie fahren zur nächsten TBC Bank, wo der erste Schlamassel – die Parkplatzsuche – losgeht. Der zweite wartet in der Bank auf sie. Anna muss sich registrieren um Geld auf ein georgisches Bankkonto überweisen zu können. Sie zieht eine andere Wartenummer. Weil sie neugierig ist, läuft sie in den hinteren Bereich der Bank und entdeckt noch mehr Schalter sowie eine andere Anzeigetafel. Ihre Nummer steht dran. Leider ist sie zu spät. Sie muss nochmal eine Nummer ziehen. Ach, sie ist genervt. Während sie in der klimatisierten Bank wartet, steht Philipp mit dem schlafenden Anton draußen im Schatten. Sie kommt an die Reihe. Kein lächelndes Gesicht begrüßt sie. Die Dame ist noch jung, sieht gelangweilt aus und ist langsam. Bevor sie Annas Daten in die Maske eintippt, liest sie noch ihre E-Mails. Ok, jetzt geht es los. Sie ist icht nur langsam, sondern auch die Tastatur reagiert träge auf ihr Tippen. Da haben sich zwei gefunden. Es treten einige Ungereimtheiten auf: Sie findet das deutsche Länderkenneichen nicht und weiß nicht welche Adresse sie eingeben soll. In beiden Fällen steht sie lethargisch auf und verschwindet mit dem Wort „Wait!“. Anna malt wartend auf einem Stück Papier. Selbst für das Programm dauert es zu lange und der Vorgang wird abgebrochen. Sie muss alles ein weiteres Mal eingeben. Diesmal legt sie Gott sei Dank einen Zahn zu. Nun noch ein paar Unterschriften und vor zum ersten Schalter, das Geld überweisen. Aber bitte erst eine Nummer ziehen. Anna überweist das Geld und verlässt die Bank. Philipp hat den Kleinen noch auf der Brust und ist gelangweilt. Er hat sein Handy nicht dabei und musste sich mit Beobachtungen seiner Umgebung beschäftigen. Auch nicht verkehrt.
Anschließend gönnen sich die Beiden bei einer Crêperie, die sie bei der Parklatzsuche gesehen haben, einen Crêpe mit Spinat-Käse und einen mit Nutella-Banane Füllung. Dazu gibt es zwei Eiskaffee zur Erfrischung. Nach der Stärkung gehen sie noch im Supermarkt Carrefour vorbei in der Hoffnung endlich die schon lang gewünschte Kokosmilch und Erdnussbutter zu bekommen. Zu ihrer Verwunderung gibt es wieder keine Erdnussbutter. Dafür kaufen sie 3 Liter Kokosmilch, 1 Liter Sojasauce, Currypaste, Noriblätter für Sushi, Reisnudeln und Mandelmilch. Super! Nun können Sie endlich wieder ihren Speiseplan mit Sushi, Kokos-Curry-Suppe und Kokosmilchreis erweitern. Nur die Erdnussbutter für die Summerroll-Sauce haben sie immer noch nicht.
Nachdem sie alles zum Auto geschleppt haben gehen Sie noch kurz bei der Bäckerei vorbei, kaufen ein frisch gebackenes georgisches Brot und fahren mit dem Auto Richtung David Gareji, eine Steinstadt im Süden Georgiens. Sie haben einen Parkplatz am Fluss in der App „Park4Night“ auf dem Weg dorthin gesehen den sie nach einer dreiviertel Stunde Fahrt erreichen. Leider ist der Parkplatz bescheiden. Es ist schwülheiß, es gibt wieder kleine fiese Beißer und viele aggressive Mücken. Obwohl sie die Türen und Fenster kaum aufhatten, haben es einige die in den Bus geschafft und plagen die kleine Familie. Zum Glück sind sie unter ihrem Mückennetz einigermaßen geschützt.