Sie wachen auf, sehen der Sonne zu wie sie aufgeht und verlassen diesen schrecklichen Schlafplatz. Für ihr Frühstück und die erste morgendliche Spieleinheit von Anton parken sie an der Straße. Als Anton eingeschlafen ist fahren sie los. „Ist das der richtige Weg?“, fragt Anna. Sie fahren über sehr schlechte Straßen mit sehr breiten und tiefen Schlaglöchern, kommen an großen Fabrikhallen vorbei und fahren durch eine staubige und düstere Gegend, in der es mehr Strommasten als Menschen gibt. Die Straße wird zunehmend schlechter und es ist teilweise besser den am Rande liegenden Schotter zu fahren. Von der flachen Ebenen dringen sie vor in die ostgeorgische Steppe, in eine Landschaft mit spitzzulaufenden Hügeln, die mit gelbgrünen Gräsern bewachsen sind. Der Weg ähnelt jetzt nur noch einem Feldweg. Sie sind sehr nahe an der aserbaidschanischen Grenze. Als sie eine kurze Pause machen, halten Grenzpolizisten mit ihrem Squad neben ihrem Auto. Sie können nicht mit Anna und Philipp kommunizieren und versuchen es erst gar nicht. Eine Finne kommt den Hügel hinuntergelaufen – er ist gerade mit seinem Motorrad hochgefahren – und vermittelt, dass sie nur eine kurze Pause machen. Sie dürfen hier eigentlich nicht stehen. Der Motor läuft und sie fahren die letzten 20 Minuten. „Es ist anstrengend. Das machen wir nicht nochmal“, sagt Philipp und bekommt nur Zustimmung von Anna zu hören. Für kurze Strecken Feldwege, zerfurchte Schotterpiste oder steinige Wege zu fahren ist ok aber nicht für 30 Kilometer.
Sie kommen an und sind arg überrascht als sie die vielen Touri-Busse sehen. Es muss noch einen anderen Weg geben. David Gareji ist keine Steinstadt, sondern ein Kloster, welches höhlenartig in die schräggestellten Sandsteinschichten gebaut wurde. Es ist das älteste Kloster Georgiens. Also schon eine Besonderheit. Sie machen einen Spaziergang und verlassen diesen Ort sobald Anton eingeschlafen ist. Diesmal fahren sie über Sagarejo. Das ist zwar ein Umweg aber mit etwas besseren Straßenverhältnisse. Sie durchqueren einen weiteren Teil des ostgeorgischen Berglandes. In Sagarejo halten sie, pausieren, versuchen sich etwas von der Anstrengung zu erholen, und beschließen noch bis zum Lisi See in Tbilisi zu fahren. Anton beweist mal wieder, dass er ein guter Schläfer ist, der egal wie die Straßenbedingungen sind, einfach schlummert. Sie kommen trotz viel Verkehr vor der Dämmerung an, gehen duschen, kochen Nudeln mit Tomatensauce und ihren heiß geliebten Kokosmilchreis.
Wahnsinn, wie groß Anton geworden ist. Ich freue mich immer, ihn im Tigerpulli zu sehen 🙂