Sie brechen am Vormittag zur iranischen Botschaft. Es sind nur 15 Minuten Fahrt. Anna hatte gelesen, dass es keine Warteschlange gibt und ist sehr optimistisch das dieser obligatorische Besuch nicht lang dauern wird. Sie kommen gut durch den Verkehr. Nachdem sie erfolgreich einen Parkplatz gegenüber der Botschaft gefunden haben, erblicken sie die lange Schlange. Hmmm. Philipp schlägt vor die Polizisten zu fragen wann die beste Zeit ist zurückzukommen. Der erst Polizist wink ignorant ab nachdem Anna gefragt hatte ob er Englisch spricht. Zum Glück befindet sich noch ein zweiter Polizist im Häuschen. Er spricht Englisch und ist handlungsfähig. Er schleust die kleine Familie an der Schlange vorbei an die Eingangstür des Gebäudes. Der Beamte sieht sie und bitte sie sofort zu ihm. In Windeseile werden sie weiter ins Büro des Botschafters geleitet wo ihre Daten aufgenommen werden. Das geht auch fix. Nach 10 Minuten treten sie wieder auf die Straße ins Sonnenlicht und fahren gut gelaunt in den nächsten Supermarkt, der internationale Ware führt: von den Marken Frosch bis Seeberger. Aber eigentlich wollten sie Erdnussbutter und Kokosmilch. Sie bekommen beides nicht. Dann kaufen sie eben Frosch-Spülmittel, auch nicht verkehrt. Bevor sie zum Tbilisi See fahren, gehen sie ins nächste Café und trinken Kaffee und essen schlecht schmeckenden Kuchen, leider. Sie kehren zum Auto zurück und lassen Anton auf der Spielwiese (Bett) ackern. Zum einschlafen machen sie einen kleinen Spaziergang zu einem Second-Hand Laden in der Seitenstraße, wo Anna sich spontan ein Kleid aus Seide kauft, das einzige was es in ihrer Größe gibt. Anton schläft und die Fahrt geht weiter durch die Stadt über den Kura Fluss zum großen Tbilisi See. Der See leuchtet blau aber die Hänge sind kahl und erscheinen in braun und beigetönen. Anna holt bei einem Mann, der an der Spitze einer schmalen Landzunge ein Haus hat, Wasser und wäscht Windeln, während Philipp Anton beschäftigt. Wenig später kommt ein Mann vorbei, der sie auf seine Terrasse einlädt. Sie sitzen gemeinsam und starren auf den See, denn unterhalten können sie sich nicht: Er spricht nur georgisch und russisch und Anna und Philipp leider nichts von beidem. Er beschenkt die drei mit hellen und dunklen Weintrauben, die auf dem Grundstück wachsen. Nach etwa 15 Minuten zeigt Anton seine Müdigkeit und die kleine Familie verabschiedet sich höflich. Sie gehen in den Bus, legen den schlafenden Anton ins Bett, essen ihr schon gekochtes Abendessen und genießen die Stille, die hier im Vergleich zum Lisi Lake herrscht, an dem sie die letzten Nächte verbracht haben. Doch plötzlich ertönt Musik. Sie schauen an ihren Vorhängen vorbei und erblicken den Besitzer des Hauses wie er mit freiem Oberkörper an seinem Auto steht und aus voller Kehle mitsingt. Da fällt Anna ein das sie gelesen hatte, dass die Georgier Musik lieben, was sie bei dem Man wirklich merkt. Der ganze Ohrenschmaus geht noch ungefähr eine Stunde und dann ist es die ganze Nacht herrlich ruhig am Tbilisi Lake.