Noch einmal dürfen sie durch die Schlucht fahren. Dann geht es weiter auf der Hauptstraße, die parallel zum Fluss Arpa verläuft. Schroffe Felsen stehen wie Türme in der Landschaft, die Hänge fallen steil ins Tal, entlang des Flusses wachsen Bäume, die wichtigen Schatten spenden und von vielen Armeniern als Picknickplatz genutzt werden. Dementsprechend liegt an diesen Stellen auch leider viel Müll. Es geht erneut bergauf und wieder hinunter vorbei am Vorotan Stausee bis nach Goris, wo sie in einem gut sortierten kleinen Markt einkaufen gehen und sich ganz kurz über die gute Straße freuen, die sie gerade gefahren sind. Freuen ist vielleicht untertrieben: Philipp singt und dichtet während er den Bus geräuschlos und ohne Ausweichmanöver nach Goris hineinfährt. Hinter Goris geht es steil bergab. In der kleinen Ortschaft Vorotan halten sie an dem gleichnamigen Fluss in der Nähe eines Wasserkraftwerkes. Jetzt heißt es erst mal ausruhen, essen und Anton etwas Auslauf geben.

Als sie gerade ihren Bus für einen Spaziergang verlassen haben, hält ein Auto neben ihnen. Die Fenster fahren runter. „Hallo!“, sagt ein Mann, der auf der Hinterbank sitzt. Er ist Österreicher, seine beiden Kollegen sind aus Rumänien und Schweden. Alle drei arbeiten in dem Wasserkraftwerk und sind gerade auf dem Heimweg. Sie laden die kleine Familie auf ein Getränk in ihrem Haus ein. Sie sitzen draußen mit Bier und Orangensaft und erzählen sich gegenseitig ihre Lebensgeschichten. Anna und Philipp dürfen duschen gehen und werden zum Abendessen eingeladen. Anton hat die Gelegenheit über Fliesen und Teppiche von Zimmer zu Zimmer zu krabbeln. Er wird von allen drei Männern betreut und bespaßt bis er müde in den Armen von Anna einschläft.