Die Nacht war warm und der Gestank vom verbrannten Müll zog durch die Fenster in ihren Bus. Es war keine angenehme Nacht für die kleine Familie. Der Besitzer des kleinen Cafés auf dem Parkplatz vor der Brücke bringt ihnen Tee. „Ohman wie nett!“, kommentiert Anna. Er bietet ihnen auch Frühstück an aber Anton schläft bereits und sie wollen weiter.
Müll. Überall Müll. Er türmt sich an Flussufern und vor den Städten, wo er verbrannt wird, auf. Hängt in den Feldern der Landwirte und bedeckt ganze Hänge. Plastiktüten fliegen durch die Luft, flattern an Zäunen und Pflanzen. Es ist ein schrecklicher Anblick. Eine Verwüstung der Landschaft. Ein sehr großes Umweltproblem, dem zu wenig Beachtung geschenkt wird.
Sie halten in Diyarbakir und essen recht schick in einem Restaurant, wo sie sich lange aufhalten und Anton über den Boden krabbeln lassen. Die Kellner und Köche freuen sich und nehmen ihn hoch, tragen ihn umher bis ihre Arme schlapp werden. Bevor sie losfahren, machen sie noch einen kurzen Ausflug in einen Supermarkt – sie haben schon lange keinen mehr besucht – und halten Ausschau nach Erdnussbutter. Nichts.
Viel weiter kommen sie an diesem Tag nicht. Die Landschaft ist eine weitreichende Steinwüste: Viele Steine auf trockenem Boden. Über ihnen hängt der Smog. Sie halten spontan an einer großen Grünanlage hinter der Stadt Siverek. Beide haben keine Lust mehr zu fahren, die Luft ist angenehm, es gibt Toiletten und Wasser. Sie entscheiden zu bleiben und den späten Nachmittag und Abend in Ruhe ausklingen zu lassen.