Sucre ist weiß. Sucre strahlt. In Sucre darf Mensch gerne eine Weile verweilen. Die auf knapp 2800 Meter über dem Meeresspiegel liegende Hauptstadt Boliviens wartet mit prachtvollen und verzierten weißen Gebäuden, in denen Geschichte geschrieben wurde, auf. Neben den Kirchen, Palästen und anderen historischen Gebäuden, gibt es zahlreiche Cafés und Restaurants, in denen Mensch das Treiben auf den Straßen beobachten kann, sowie Saftläden oder auch kleine Straßenstände, an denen frischgepresster Orangensaft verkauft wird. Wir haben den historischen Gebäuden, in die wir meistens eher durch Zufall hineingestolpert sind, weniger Aufmerksamkeit geschenkt. Wir haben uns treiben lassen, sind durch die Straßen spaziert, haben unsere Tage mit Säften, Kuchen und gutem Essen versüßt, und haben das irgendwie romantische Leben dieser Stadt aufgesaugt. Lest weiter und erfahrt mehr über unsere Aktivitäten, Empfehlungen und mehr.

Was ihr in Sucre machen könnt
Unser Tipp: schlendert durch die Straßen, schaut um jede Ecke, macht zwischendurch eine Pause in einem Café oder kauft Säfte und Obst von den StraßenhändlerInnen, verweilt auf dem großen zentralen Platz (Plaza 25 de mayo), und besucht den zentralen Markt (mercado central).

Für einen sehr guten Blick über die Stadt und für ein großartiges Erlebnis auf den Dächern Sucres laufen zu können, besucht den Templo de San Felipe (Nicolas Ortiz 165). Es ist gleichzeitig auch eine Schule. Wenn ihr die Tür mit der Klingel – sie befindet sich auf der Nicolas Ortiz – gefunden habt, klingelt und euch wird eine Dame hineinlassen falls zu den Öffnungszeiten da seid (von 9 Uhr bis 18 Uhr). Der Eintritt kostet 15 Bolivianos pro Person. Es wird sich lohnen. Auch für Kinder ist es ein besonderer Ausflug da die Dächer zum Rennen, Klettern und Hüpfen einladen.


Den Mercado Central (Junin 366) besucht ihr am besten am Vormittag. Es gibt Obst, Gemüse, Gewürze, Fleisch und frischgekochtes Essen in der oberen Etage. Wir haben das Essen wieder ohne Fleisch bestellt. Wer Fleisch isst, kann hier sehr gut traditionelles bolivianischen Essen probieren. Daran denken, Finger weg vom Salat. Damit könnt ihr euch eine Magen-Darm-Krankheit einfangen.


Wir haben noch den Parque Símon Bolivar (Pastor Sainz), ein grüner Park, der nach dem Namensgeber Boliviens benannt wurde, besucht. Er ist sehr gut zu Fuß zu erreichen. Unterwegs kann Mensch sich noch den Obelisco (Plaza Libertad) anschauen. Im Park gibt es auch einen Spielplatz. In der Nähe des Parks gibt es nettes Café (Café Time&Coffee, Km 7.), die Sandwiches, Kuchen und auch sehr guten Kaffee servieren.


Was ihr in der Umgebung von Sucre unternehmen könnt
Wir haben den Markt in dem kleinen Dorf Tarabuco, welches ca. 60 Kilometer südöstlich von Sucre liegt, besucht (mercado de Tarabuco). Hier findet ihr zahlreiche Produkte wie Kleidung, Hüte, Schuhe, Batterien, Haushaltswaren, Spielzeug, Fernsehen und so weiter. Gleichzeitig dürft ihr kurz in die Lebensweise traditionell gekleideter Menschen eintauchen und eine authentische Marktatmosphäre entdecken. Denn der Markt wird für die Menschen aus der Region abgehalten, die hierherkommen, um Dinge des täglichen Bedarfs zu kaufen.


Es lohnt sich entspannt durch die Gassen zu schlendern und sich von dem Flair mitnehmen zu lassen. Am zentralen Platz könnt ihr günstiges, frischgekochtes und leckeres bolivianisches Essen bekommen. Es gibt auch vegetarische Gerichte: wir hatten das Reisgericht einfach ohne Fleisch bestellt und an einem anderen Stand haben wir ein vegetarisches Nudelgericht bekommen. Wir haben uns dazu noch ein refresco de tumbo, ein warmes Erfrischungsgetränk, gegönnt. Der Markt ist wirklich sehr sehenswert und es ist ein schönes Erlebnis zusammen mit den Menschen an einem Tisch zu sitzen und zu essen. Wir wurden mit den Worten „Gringos“ und „Gringito“ von einem alten Mann, dessen faltiges Gesicht sich während er die Worte sprach in ein freches Lächeln verwandelte, begrüßt. Die Menschen sind sehr herzlich, sollte jedoch mit Respekt behandelt werden besonders beim Fotografieren. Dieser Markt darf auf eurer Things-to-see-Liste nicht fehlen, besonders dann nicht wenn ihr in Sucre seid.

Hier die harten Fakten. Der Markt findet jeden Sonntag statt und endet gegen 14 Uhr. Um genug Zeit zu haben fahrt ihr am besten 9 Uhr von Sucre los. Uns wurde zuerst eine Tour empfohlen, aber Mensch schafft das auch gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Wir haben uns ein Taxi bestellt, welches uns zur Bushaltestelle gefahren hat von wo die Minibusse nach Tarabuco abfahren. Die Bushaltestelle liegt am östlichen Rand der Stadt an der Ecke Avenida las Americas und Tupay Yupanqui (parada a Tarabuco). Wir haben 10 Bolivianos pro Person am Ende der 90-minütigen Fahrt (auch gerne mal etwas länger) gezahlt. In Tarabuco sind wir die Straße hinuntergelaufen, am Ende rechts und haben nach ein paar weiteren Metern die ersten Marktstände gesehen.

Zur preislichen Orientierung: Wir haben drei Pullover, solche die einen als Tourist entlarven, gekauft und dafür 40 Bolivianos (für Anton) und zweimal 80 Bolivianos (für Anna und Philipp) bezahlt. Für diese Preise haben wir ein bisschen gehandelt.
Weitere Sehenswürdigkeiten außerhalb von Sucre sind Las Siete Cascadas, sieben Wasserfälle, die ca. 9 Kilometer nördlich von Sucre liegen und über einen Wanderweg mit kleinen Kletterpartien erreichbar sind, sowie der Parque Cretácico, ein Steinbruch, in dem Dinosaurierspuren gefunden wurden, liegt ca. 7 Kilometer nordöstlich von Sucre. Beides haben wir nicht geschafft, wurde uns aber empfohlen.
Wie wir uns fortbewegt haben
Wir sind hauptsächlich zu Fuß gelaufen. Wenn die Strecken etwas weiter waren, haben wir die zahlreichen Minibusse oder wenn wir mit viel Gepäck unterwegs waren, haben wir uns ein Taxi bestellt.
Wo wir übernachtet haben
Wir haben im Hotel Plaza Capital (Plaza 25 de Mayo 29) übernachtet. Uns haben die guten Bewertungen über das Frühstück, welches auch sehr vielfältig war, gelockt. Nächstes Mal würden wir wohl eine andere Unterkunft buchen, ein kleineres Hotel oder ein familienfreundlicheres Hostel. Die Wege von Hotel aus waren kurz, was den Aufenthalt sehr erleichtert hat. Wenn Mensch sich für eine Unterkunft im Zentrum entscheidet, sind die Wege allerdings generell kurz. Das Hotel war uns am Ende zu groß und zu hellhörig.
Wie und wohin wir weitergereist sind
Wir sind mit dem Bus nach Potosí gefahren. Der Bus fährt vom Terminal de Buses ab. Die Tickets werden direkt am Busbahnhof am Tag der Abreise gekauft. Wer nachts fahren will – für diese Strecke lohnt keine Nachtfahrt aber zur generellen Information – sollte in den frühen Morgenstunden sein Ticket kaufen. Die Fahrt dauert ca. drei Stunden. Wir haben 25 Bolivianos pro Peron gezahlt. Die Minibusse mit der Kennzeichnung A, H und 3 fahren in der Avenida Junín zum Busbahnhof. Wir sind an der Haltstelle, die in der Avenida Junín vor der Universidad San Francisco Xavier de Chuquisaca (Ayacucho/Junín) liegt, eingestiegen. Es hat sehr lange gedauert, da die Junín eine sehr beschäftigte enge Einkaufsstraße ist, die viel befahren wird. Wir sind zurückgelaufen, was ein schöner Spaziergang war, da wir nochmal eine andere Ecke von Sucre gesehen haben. Und mit einem selbstgebackenen Schokokuchen auf der Hand und einem spontanen Besuch beim Frisör kam uns die Strecke auch weniger lang vor.
